DIE LINKE im Abgeordnetenhaus, 25. November 2015
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen erklärt die frauenpolitische Sprecherin Evrim Sommer:
Die Zahl von Flüchtlingen steigt und damit auch die Anzahl weiblicher Flüchtlinge. Die meisten fliehen vor politischer Verfolgung, Gewalt und Krieg. Oft waren sie im Land, aus dem sie flohen oder auf der Flucht Opfer sexueller Gewalt. In Deutschland brauchen sie einen besonderen Schutz.
Die Situation in Flüchtlingsunterkünften ist für geflohene Frauen oftmals unzumutbar. Frauen können in überfüllten Flüchtlingslagern oft Opfer von Gewalt werden. Sie brauchen sichere Orte, abschließbare Zimmer, separate Sanitär- oder Duschanlagen und geschützte Gemeinschaftsräume. Darüber hinaus muss das Personal sensibilisiert und interkulturell geschult werden.
Flüchtlingsfrauen benötigen leicht zugängliche Angebote der gesundheitlichen Versorgung sowie eine psychosoziale oder psychologische Betreuung. Flüchtlingsfrauen finden heute kaum mehr Zuflucht vor Gewalt in Frauenhäusern. Seit drei Jahren sind diese voll belegt. Es müssen mehr Plätze in Frauenhäusern geschaffen und aufenthaltsrechtliche Hürden für Frauen mit ungesichertem Aufenthaltsstatus beseitigt werden.
Wir fordern den Berliner Senat auf, Frauen in Flüchtlingsnotunterkünften den notwendigen Schutz vor Gewalt zu bieten und sie in spezifisch für Frauen eingerichtete Unterkünfte unterzubringen.