von EVRIM SOMMER
Die Ferienzeit hat begonnen. Doch nicht jeder kann sich einen Urlaub leisten. Jeder vierte deutsche Haushalt hat nicht genug Geld, um wenigstens für eine Woche im Jahr in den Urlaub zu fahren. Besonders Alleinerziehenden fehlt es häufig an finanziellen Möglichkeiten für eine Ferienreise. 48 Prozent von ihnen verzichten aus Geldmangel auf einen Urlaub mit ihren Kindern. Das ist auch in Lichtenberg ein Problem, wo 36 Prozent der Frauen alleinerziehend sind.
Überhaupt sind 21 Prozent der Lichtenberger Bevölkerung armutsgefährdet. Bei jungen Menschen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren sind es sogar über 40 Prozent. Zuerst wird da natürlich am Urlaub gestrichen. Dabei brauchen gerade Menschen in prekären Verhältnissen Urlaub – um Energie zu tanken. Insbesondere Kinder brauchen Erholung. Sie sind auch die ersten Leidtragenden, wenn der Urlaub gestrichen wird. In Deutschland fahren drei Millionen Kinder nicht in den Urlaub.
Prinzipiell ist die Abschaffung der Armut die Grundlage dafür, dass alle Urlaub machen können. Die Erhöhung des Mindestlohns auf 12,50 Euro oder bezahlbare Mieten wären da ein erster Schritt, damit wieder Geld in die Urlaubskasse kommt.
DIE LINKE. Lichtenberg fordert auf bezirklicher Ebene eine verstärkte finanzielle Förderung von Ferien- und Erholungsangeboten für Kinder in Armut. Angesichts der steigenden Zahl von Familien in finanziell schwierigen Situationen ist dies auch notwendig.
Die Hilfe fängt aber auch im Kleinen an. Die Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch (DIE LINKE) vergibt auch in diesem Jahr wieder Ferienplätze an Kinder aus finanziell schlecht gestellten Familien. Vom 20. Juli bis 10. August geht es in ein Zeltlager in den Masuren. Das ist natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber ein steter Tropfen höhlt auch den Stein.
(Quelle: Info Links Juli 2016, S.1)